5. Kindersicherung - Werkzeuge für ein jugendfreies Internet

Im World Wide Web findet man zwar auf normalem Weg keine Kinder- pornographie, dafür aber jede Menge von Bildmaterial über Hardcore- Sex. Die entsprechenden Server erwarten meist eine ähnlich lautende Erklärung wie: „Ich bestätige, daß ich volljährig bin und mich durch Bilder sexuellen Inhalts nicht belästigt fühle“. Diese Tatsache dürfte aber jugendliche Surfer kaum abhalten, solche Bil- der zu betrachten und sich diese auf die heimische Festplatte zu speichern. Wer vor diesem Hintergrund seine Verantwortung gegenüber Kindern nicht wahrnimmt, braucht auch seine Porno- und Gewaltvideos nicht weg- zuschließen. Die ersten Versuche, einen Kinderschutz im Internet zu praktizieren, waren die Dienste „Validate“ und „Adult Check“. Gegen eine geringe Gebühr von 5 bis 15 US-Dollar jährlich, erhält der Pornophile einen „Ac- count“ erteilt, der ihm einen Zugang zu mehreren hundert Servern mit ent- sprechendem Inhalt erteilt. Die Abrechnung für diesen Dienst geschieht über eine Kreditkarte, welche nur Volljährige besitzen. Aber auch Dienste wie „Validate“ bieten keinen wirklich sicheren Schutz für Jugendliche. Die Kinder können zum einen die Kreditkarte der Eltern benutzen, zum anderen gibt es genügend frei zugängliche Server. In letzter Zeit sind einige neue Produkte am Markt erschienen. Als Ergänzung zu gängiger Internet-Zugangssoftware erlauben „Cyber Patrol“, „CYBERsitter“, „NetNanny“, „Specs for Kids“ und „SurfWatch“ eine Zugangskontrolle. Die Online-Dienste „Prodigy“ und „CompuServe“ bieten ihren Kunden eine kostenlose Version an. Die mitgelieferte Liste der indizierten WWW-Seiten umfaßt derzeit über 9000 Einträge, welche in zwölf einzeln sperrbare Gruppen wie „Sex“ oder „Satanskult“ unter- teilt sind. Vier weitere Gruppen kann der Benutzer selbst definieren. Die Liste wird monatlich aktualisiert. Der Anwender kann die Liste selbst bearbeiten und auch die Sperrung für einzelne Seiten gezielt aufheben. Diese sogenannten „Sauberfilter“ sind inzwischen für die gängigsten Betriebssysteme wie Windows 3.11, Windows 95, Windows NT und MacOS erhältlich.

 

Zugangskontrolle fürs Internet:

CyberPatrol V3.0 (49,95 US-$) http://www.microsys.com/cyber/default.htm

CYBERsitter V2.1 (39,95 US-$) http://www.solidoak.com/cysitter.htm

NetNanny 2.0 (49,95 US-$) http://www.netnanny.com

Specs for Kids (39,95 US-$) http://www.newview.com/kidshime/

SurfWatch (49,95 US-$) http://www.surfwatch.com

 

Man sollte aber nicht vergessen, daß keines der Produkte ausreichenden Schutz bietet, um die Eltern von ihrer Aufsichtspflicht zu entbinden. Dennoch schränken sie den Zugang zu jugendgefährdeten Inhalten deutlich ein. Vor allem die Systeme, welche eine kostenpflichtige „Update- Politik“ verfolgen, werden auf Dauer gesehen zu teuer sein, um auf dem heiß umkämpften Markt zu bestehen. Längerfristig gesehen werden sich daher wohl eher Internet-Browser mit eingebautem Zugangsschutz durch- setzen. Als gutes Beispiel geht hier der „Internet Explorer 3.0“ von Microsoft voran.