4.1 Abhängigkeit von den körperlosen ‘Spaziergängen’

Viele Menschen benutzten täglich das Internet. Einige von ihnen mehr, die anderen weniger. Es gibt aber auch einige von ihnen, die ohne das tägliche Pensum Internet nicht mehr sein können. Dies ging z.B. aus einem Zeitungsartikel hervor, in dem ein Mann zu einer Beratungsstelle für Süchtige ging und eine Internetentziehungskur verlangte.

Auch ich habe im Internet in den Chaträumen ab und zu mit Menschen gesprochen, die mit mir einer Meinung waren, daß das Chatten süchtig machen kann. Ich selber habe auch diese Erfahrung gemacht, daß ich, einmal im chatten, nicht mehr loskam, sogar meine Mittagspause sausen ließ. Ich habe mich auch mit Menschen unterhalten, die einen freien Tag nur dazu benutzen, um vor dem Computer mit der ganzen Welt zu kommunizieren.

Man vergisst die Zeit, entdeckt immer etwas neues, sei es neue Web-Seiten, neue Gesprächsrunden oder andere interessante Dinge. Dabei kann der Alltagsstreß vergessen, Probleme (auch körperliche) in den Hintergrund gedrängt und plagende Gedanken verdrängt werden. Aus einem meiner Gespräche ging auch hervor, daß sich derjenige durch das chatten entspanne, da er demnächst eine schwierige Prüfung vor sich habe.

Es geht daher ein gewisser positiver Reiz aus, dem man sich evtl. widersetzen kann, dies aber nicht unbedingt möchte. Es ist etwas vergleichbar mit dem rauchen, daß nicht unbedingt körperlich, aber dafür sicher geistig abhängig macht. Auch hier sind Hauptgründe der ‘gute’ Geschmack, das für eine kurze Zeit abschalten, das Entspannen, das Kommunikative (die Gruppe der Raucher, das gestikulieren mit der Hand).

Der einzige Unterschied besteht darin, daß das Internet keinen ‘Stoff’ benutzt, der im Körper durch das Blut aufgenommen und transportiert wird (wie das Nikotin) sondern mit dem Auge direkt in das Gehirn weitergemeldet wird.


inhalt


3.4 Unternehmungen starten, die man sich in der realen Welt nicht traut
4.2 Verarmung der Fähigkeit zur realen Kommunikation und Interaktion