Fuzzy-Logik, eine Seminararbeit


1. Einleitung

Im Jahre 1965 entdeckte der Wissenschaftler Professor Lotfi Zadeh an der Universität Berkley / USA erstmals, wie man harte Wahrheiten in technischen Prozessen nach menschlichem, intuitivem Vorbild abschwächen kann zu beispielsweise "fast wahr", "nicht ganz wahr" oder "ziemlich wahr".
Zadeh ging davon aus, daß solche sprachlichen Konstrukte, man nennt sie Linguistische Variablen oder Terme, schaltungstechnisch verarbeitet werden müssen, wenn sie in der Technik Anwendung finden wollten. Um sich den linguistischen Termen zu nähern, stellte sie Zadeh im Ansatz als eine Kennlinie mit einer gewissen Zuordnung hinsichtlich der scharfen Größe und des Zugehörigkeitsgrades dar.

Die Fuzzy Logik ermöglicht es, gewisse logische Schlüsse aus unscharfen Informationen zu ziehen, die in Form von trivialen WENN - DANN Regelkonstrukten ganze Steuerungsabläufe algorithmisieren. Es wird ganz bewußt darauf verzichtet, quantitative Größen auf Kommastellen genau zu erfassen und zu verarbeiten. Vielmehr werden, ähnlich unserem alltagsmäßigen Denken, scharfe Werte in unscharfe Ausdrucksformen überführt.
Niemand wird, wenn ein Auto mit 90 km/h in der Stadt an einem vorbeibraust sagen: "Das Auto hat eine Geschwindigkeit von 90 km/h", sondern wird eher zu dem Schluß kommen: "Mensch, der war aber schnell!".
Rein intuitiv hat man einen scharfen Geschwindigkeitswert in eine unscharfe Ausdrucksform überführt!

So griff als schnellste im Jahre 1975 die japanische Industrie diese Theorie auf und entwickelte in den letzten Jahrzehnten daraus die heute bereits gebräuchliche Fuzzy Technologie.
Die ersten Anwendungen waren reine Steuer- und Regelprozeße in industriellen Anlagen.
Später kamen Geräte in der bildverarbeitenden Elektronik, wie Autofokuskameras oder Videokameras, aber auch Anwendungen in der Automobilelektronik (Anti Blockier System) hinzu.
Neuerdings setzt man diese Technik aber auch in der Medizintechnik, beispielsweise in automatisierten Blutdruckmeßgeräten ein.


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